El Hierro
2014

Technik
Rauminstallation mit Glasvitrine auf Metallgestell, Holzplatte, Wanderkarte, Alurohr und Nebelmaschine

Masse
2 x 2 x 1,6 m

Die Insel als kleine Einheit, als abgeschotete, geschützte, zugleich aber auch ausgesetzte Zelle. Die Künstlerin sitzt in ihrer „Auszeit“ 4 Tage und 4 Nächte fastend in ihrer inneren und der äusseren Wildnis und schaut auf einen Vulkan. Der Vulkan ist unsichtbar, er arbeitet unterirdisch, unter der Weite des Meeres und wird zum unerhörten Objekt. Doch er zeigt sich durch eine gelblich schwefelhaltige farbliche Veränderung der Meeresoberfläche über ein einzigartig visuell abgetrenntes grosses Feld. Durch immer wiederkehrende, unerwartete Erdstösse spürbar und erkennbar stellt die Künstlerin sich diesen eruptierenden Kegel unter der Meeresoberfläche, diesen tiefen tiefen Wassern, vor.

El Hierro ist Nebel, Rauch und Wasserdampf zugleich, dasselbe oder dasgleiche, aber auch psychischer Nebel, der sich in einem Transformationsprozess über Erlebtes zum Schutze des Initianten legen mag. Wann wird der Nebel Sichtbares freigeben ? Wann wird der Rauch und die Lava durch die Meeresoberfläche stossen und sich sichtbar dem Betrachter zeigen? Eine angeschlossene Nebelmaschine die genau an den Ort an dem der Vulkan unterirdisch seine Tätigkeit wieder aufnahm, erzeugt Barbara Geyer einen Pilz, der einem atomaren Pilz nahe kommt und eine eigenartige Relation zum Transformationsprozess der Initiantin herstellt. Barbara Geyer liebt Japan und lebte dort. Die atomare Katastrophe nach der Flutwelle 2011 hat B. Geyer in eine tiefe seelische Krise gestürzt.

So wird die Arbeit El Hierro zum Versuchsort, zur Versuchsanordnung, zum umgewandelten „Minierlebnis“ für die Betrachter. Es wird veranschaulicht wie sich die Künstlerin in ihrer Imagination den überquellenden Nebel/Rauch, Symbol für den psychischen sowie physischen Nebel vorgestellt hat und vorstellt.