„Mein Haar“
1998–2006

Technik
Haar, Eisen, Videoinstallation
5100 cm (Haarlänge)

Fotos
Robert Fessler, Dornbirn/A

© B. Geyer / M. Walch

Für Barbara Geyer bedeutet ihr Haar, das sie über siebeneinhalb Jahre lang wachsen lässt und in Rasta-Manier verfilzt, Schutz und Abgrenzung, die sie aus sich selbst hervorbringt wie die Seidenraupe den Faden für ihren Kokon. Während einer Reise nach Kirgisien schneidet sie ihr Haar. Diese Handlung, die sie bewusst an einem einsamen Ort in der kirgisischen Landschaft vornimmt, weist rituelle Züge auf und ist von tiefer Innerlichkeit. Das zu einem 51 Meter langen Seil verfilzte Haar veranschaulicht Lebens-Zeit-Raum. Mit dieser Arbeit werden Grenzen zwischen Kunst und Leben ausgelotet beziehungsweise die fliessende Grenzüberschreitung anschaulich gemacht. Die Ernsthaftigkeit dieser Arbeit erfährt durch die Verwendung des Haars als Sprungseil eine Umkehrung, die letztlich als Befreiungsakt begriffen werden kann.

C. Kolb-Wieczorek